Das Überqueren des Pamir-Gebirges stellte aufgrund seiner geologischen Lage schon immer eine körperliche Herausforderung dar, aber im Goldenen Zeitalter der Seidenstraße begaben sich unzählige Pilger, Kaufleute, Armeen und neugierige Reisende auf den Weg über die Pässe und die Plateaus des Pamirs. Dabei hinterließen sie eine materielle Geschichte, die bis heute Bestand hat, nämlich die Petroglyphen, Schreine und Festungen, die nur darauf warten, wiederentdeckt zu werden.
Buddhistische Stupa im Dorf Vrang
Die ältesten dieser Stätten dürften die Petroglyphen (Felszeichnungen und Gemälde) sein, von denen man annimmt, dass sie fast bis auf die letzte Eiszeit zurückgehen (8.000 bis 5.000 v. Chr.). Die roten Pigmentfiguren, die an die Wände der Shakhty-Höhlen im Kurteskei-Tal gemalt wurden, zeigen dabei Jagdszenen von Männern, welche Bären mit Pfeilen erlegen und eine seltsame Kreatur, halb Mensch und halb Vogel. Neuere, aber nicht weniger interessante Funde aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., befinden sich im Shuryi-Tal. Bei ihnen handelt es sich um Geoglyphen (Muster aus Steinen), welche die Frühjahrs- und Herbstäquinoktien sowie Steinböcke und Männer darstellen. Diese Fundstätten sind außergewöhnlich wertvoll und nur sehr schwer zu finden, aber mit einem Tour Guide von Paramount Journey, lernen Sie sie aus erster Hand zu schätzen.
Petroglyphen im Langar Dorf
Eine der ältesten Traditionen Tadschikistans, lange bevor der Islam seinen Weg in das Land fand, besteht im Bau von Schreinen. Diese befinden sich zumeist an Stellen, denen man nachsagt, dass dort ein Wunder stattgefunden haben soll oder wo sich eine Quelle, ein spezieller Baum oder ein Bergpass von besonderer Bedeutung befindet. Tadschikische Schreine sind typischerweise durch einen Stapel von Steinen, gebundenen Bändern und Tierhörnern gekennzeichnet, wobei letztere meistens von den Marco-Polo-Schafen stammen und besonders eindrucksvoll sowie heilig sind.
Der Schrein von Shoh Kambari Oftobi in Langar
Die am besten erhaltenen Festungen befinden sich in exponierter Lage entlang des Wakhan- Korridors, der Grenze zwischen Tadschikistan und Afghanistan, einer seit Jahrhunderten existierenden Handelsroute, die entsprechenden Schutz benötigte. Eine Handelsroute, auf der Marco Polo nach China reiste, und Kaufleute mit ihren Karawanen zwischen Zentralasien, Afghanistan und Yarkant unterwegs waren.
In Yamchun befindet sich die gleichnamige Festung, welche sich in 500 Meter Höhe über dem Talboden befindet und von deren Türmen man einen außergewöhnlich guten Ausblick hat.
Ursprünglich wurde die Festung im 3. Jahrhundert v. Chr. erbaut und ca. 1.500 Jahre später nochmals diversen baulichen Veränderungen unterzogen. Den warmen, natürlichen Quellen, die etwas weiter bergauf, oberhalb der Festung entspringen, wurde ein heiliger Schrein zu Ehren der Tochter des Propheten Mohammed, Bibi Fatima, gewidmet.
Die Yamchun Festung
Langar, eine Ansiedlung am Zusammenfluss des Wakhans und des Pamirs, ist besonders reich an historischen Stätten, sie Sie in einem Fußmarsch von nur einer Stunde erreichen können. Dort gibt es rund 6.000 Petroglyphen aus der Steinzeit, die Männer, Steinböcke und Pferde darstellen sowie mittelalterliche Kalligrafien.
Darüber hinaus gibt es einen sehenswerten Schrein, der Shoh Kambari Oftab gewidmet ist, einem heiligen Mann, dem die Einführung des ismailitischen Islam im Tal zugeschrieben wird und noch zwei Festungen. Ratm Qala, die erste Festung, wurde von einem chinesischen General benutzt, um die Tibeter aus dem Wakhan zu vertreiben, und die zweite Festung, Vishim Qala, die Seidenfestung, welche Kaufleute und Pilger vor Plündern beschütze.